Es gibt Kinder, deren starke Emotionen und Reaktionen uns Eltern manchmal hilflos und fassungslos werden lassen. Deren emotionale Reaktionen ein immenses Spektrum abdecken und sich immer in die Extreme bewegen. Deren Emotionsregulation noch weiterer Entwicklung bedarf, so dass wir dabei ebenfalls leicht die Nerven verlieren und uns mit ihnen in Machtkämpfen verlieren.
Wenn das geschieht, dann sind Du und dein Kind anschließend sehr erschöpft und sehr unglücklich.
Eure Verbindung zueinander wurde ein Stück weit unterbrochen und negative Muster haben sich wieder ein Stück weit verfestigt.
Du bist traurig, verstört und unsicher, weil du nicht verstehst, wie es dazu kommt, dass ihr beide von Emotionen überrollt worden seid, die du so nicht haben willst.
Diese Kinder liebevoll zu begleiten ist jedoch eine besondere Herausforderung.
Je mehr du darüber weißt, je mehr du weißt, wie du selbst Ruhe bewahren kannst, um so besser kannst du es deinem Kind vorleben und es anleiten.
Wenn du dazu Hilfe möchtest, melde dich bei mir und schreibe mir eine email unter:
oder vereinbare telefonisch ein kostenloses Vorgespräch unter: +49 176 621 00 257
Ich freue mich auf Dich! Claudia
Stichwort: Beziehungsorientierte Erziehung
Im Stress liebevoll bleiben:
Tips für ein besseres, liebevolleres Verständnis und mehr Ausgeglichenheit im Familienleben:
1.Mehrmals am Tag versetzt dich dein Kind in innere Anspannung.
Damit sorgt es für ein sehr hohes Aufmerksamkeitslevel, für viele Spannungen und viel Lautstärke. Die Stärke seiner Emotionen bringt dich in Unruhe und bereitet Stress.
Oft hat es dazu noch Einfälle und Ideen, denen du dich nicht in jedem Moment gewachsen fühlst.
Die Gefühle die in dir ausgelöst werden wechseln von genervt zu begeistert, von hingerissen zu furchtbar angestrengt.
Du fühlst jedoch permanente Anspannung, da du immer mit dem Schlimmsten rechnest und bist deshalb immer weniger in der Lage ruhig und besonnen zu reagieren.
Außerdem fokussierst du dich dabei leider leicht vor allem auf seine scheinbar negativen Eigenschaften.
Deine Gedanken drehen sich um:
Nur mein Kind ist so anstrengend, so schwierig, so trotzig, so stur, so überempfindlich, so laut, so nervig usw.
Richte statt dessen jetzt deinen Blick und deine Aufmerksamkeit auf seine besonderen und außergewöhnlichen Stärken, dann ergibt sich ein ganz anderes Bild:
Schreibe dir mindestens 20 positive Eigenschaften deines Kindes auf, zum Beispiel:
Mutig, begeisterungsfähig, liebevoll, hilfsbereit, neugierig, stark, behände, leidenschaftlich, durchsetzungsfähig, entdeckungsfreudig, sportlich, wissbegierig, standhaft usw.
Beginne auf diese Weise seine Stärken in den Vordergrund zu rücken.
Verändere damit deinen Fokus und deine Aufmerksamkeit.
Dein Blick auf dein Kind kann sich so erneuern und verändern.
Unterstütze diese Sichtweise, indem du deinem Kind sagst, welche wunderbaren Eigenschaften es hat. Beobachte deine Gedanken, damit sie positiv ausgerichtet bleiben.
Falls du feststellst, dass du immer wieder in negative Gedanken über dein Kind abrutscht, nimm den Gedanken an, bedanke dich bei ihm und verabschiede dich von ihm:
"Du darfst jetzt gehen. Ich brauche dich nicht mehr."
2. Erweitere deine Perspektive
Für jede scheinbar negative Eigenschaft unseres Kindes schreiben wir einen positiven, wertschätzenden Begriff/Aspekt dazu auf.
Beispiele:
• Aggression - Kraft, Energie
• Trotzig - vertritt sich selbst, standhaft
• Zappelig - bewegungsfreudig
• Kopflos - mutig, neugierig
• Er/sie denkt nur an sich - er/sie sorgt für sich usw.
• Impulsiv - mit dem Herzen denken
• Handelt ohne nachzudenken - Ideenreich, kreativ
In nervenaufreibenden Situationen beobachte dich und welche Gedanken, welche negativen Bezeichnungen und Begriffe in dir auftauchen.
Oft neigen wir im Stress nämlich zu Verurteilungen und Beschimpfungen:
„Musst du immer so herumschreien? Wie oft hab ich dir das schon gesagt? Muss ich alles 10 mal sagen? Kannst du nicht einmal hören?“ usw.
Da du aber zuvor die positiven, wertschätzenden Aspekte und Betrachtungsweisen aufgeschrieben hast, erinnerst du dich jetzt daran.
Halte inne und betrachte dein Kind die Situation neu.
Erkenne nun, dass es verschiede Betrachtungsweisen dazu geben kann.
Dadurch eröffnest du dir andere Sichtweisen und neue Möglichkeiten zu reagieren und kannst alte Reaktionsmuster nach und nach verändern.
3. Veränderungen ankündigen:
Unsere Kinder müssen sich über den Tag weitgehend auf unseren Zeitplan und unser Leben einlassen und einfügen.
Wir erwarten, dass sie spielen, wenn wir gerade Ruhe benötigen, dass sie ohne sich zu beschweren ihr Spiel unterbrechen, wenn wir das Haus verlassen - oder wenn wir sie aus der Kita abholen wollen. usw.
Gib deinem Kind jedoch einfach von jetzt an etwas Zeit, um sich auf eine neue Situation einzulassen. Sollte es gerade in ein Spiel vertieft sein wird es ihm schwer genug fallen, sich davon zu lösen.
Wir haben unsere Termine im Kopf - unsere Kinder sollten wenigstens ca. 10 -15 Minuten vorher darüber informiert werden, was sie erwartet, damit sie sich etwas darauf einstellen können.
4. Möglichst keinen Druck ausüben:
Das bedeutet nicht, jede Entscheidung deinem Kind zu überlassen.
Es bedeutet, dass du dich nach einer klaren Aufforderung, einem klaren Wunsch - ohne Ermahnung, Erinnerung, Drohung, Manipulation, Erpressung usw. - anschließend zurückziehst und darauf vertraust, dass dein Kind sich daran hält:
„Ziehe deine Schuhe an, ich muss gehen.“
Wenn du dich zurückziehst, lässt du deinem Kind die Zeit und die Möglichkeit sich auf deinen Wunsch einzulassen.
Das Verlassen des Raumes gibt ihm Freiraum und es fühlt weniger Druck.
Du zeigst ihm dadurch auch, dass du Vertrauen hast, dass es deinem Wunsch Folge leisten wird.
Das wird nicht immer gelingen, aber es wird viele Situationen entschärfen.
5. Klare, strukturierte Routinen geben Kindern Halt, Sicherheit und Orientierung.
Kinder, die schnell durch unerwartete und unvorhergesehene Situationen und durch Kleinigkeiten in extreme Gefühlsausbrüche fallen, benötigen umso mehr Stabilität und Ruhephasen.
Routinen helfen ihnen dabei sehr.
Große Veränderungen wie Umzüge usw. müssen deshalb sehr eng und liebevoll begleitet werden.
6. Natur entspannt und beruhigt:
Das sehr sensible Nervenkostüm deines Kindes nimmt ständig eine Vielfalt von Sinneseindrücken und Geräuschen auf. Dadurch fühlt es sich schnell überfordert und gestresst.
Mehr noch als andere Kinder.
Deshalb sind große Menschenansammlungen, Kaufhäuser, dichtes Gedränge, eine große Herausforderung und können schnell in Stress ausarten.
Besser ist es, sich so viel als möglich in der Natur aufzuhalten.
Dort kann es zur Ruhe kommen, Stille erfahren und Kraft schöpfen.
7. Ruhe bewahren durch Meditation und Achtsamkeit:
Während eines starken Gefühlsausbruchs innerlich Ruhe bewahren.
Sich ganz klar machen, dass dein Kind sich niemals mit Absicht so aufführt.
Es wird von seinen starken Emotionen „überrollt“ und hat noch keine andere Möglichkeiten des Ausdrucks.
Es versteht viele unsere Erklärungen auch noch lange nicht.
Visualisiere dir ein Bild - Ich bin der Fels in der Brandung.
Signalisiere deinem Kind, dass du Verständnis dafür hast, dass es aufgewühlt ist und sich nicht zu helfen weiß:
„Ich sehe, du bist gerade richtig traurig, richtig wütend usw. Möchtest du, dass ich dich tröste?“
Biete ihm an, es liebevoll in den Arm zu nehmen und lass es auf keinen Fall alleine.
Hilf ihm, seine Gefühle langsam wieder in Balance zu bringen.
Du übernimmst dabei die Rolle seines „Gefühle-Managements“ — durch deine Ruhe, fährt es sein eigenes "Aufgewühltsein" herunter.
Wie tobendes Wasser, dass sich in ein tiefes Becken ergiesst und sich langsam beruhigt - dabei wird das aufgeschäumte Wasser wieder klar und man kann bis auf den Grund sehen.
Genauso beruhigt sich das aufgewühlte Gemüt deines Kindes und wird langsam wieder klar.
Es kann aufatmen und wieder andere Aspekte wahrnehmen.
Auf diese Weise lernt dein Kind sich immer besser zu beruhigen und seine Gefühle langfristig zu regulieren.
Denn wenn wir ebenfalls „ausrasten“, gibt es plötzlich zwei Menschen, die völlig außer sich sind - dies führt ausschließlich zu einer Steigerung der bestehenden Situation, aber niemals zur Ruhe.
Kinder, die sich nicht so leicht in unser gesellschaftliches System anpassen, werden in unserer Gesellschaft schnell als „Problem“ gesehen und verurteilt.
Sie werden häufig aus Gemeinschaften ausgeschlossen und bestraft.
Ihnen wird häufig vermittelt: Mit dir stimmt etwas nicht. Du bist falsch und nicht liebenswert.
Statt dessen hinterfragen wir die bestehenden „Raster“ und finden andere Möglichkeiten unsere Kinder liebevoll zu begleiten und zu stärken.
Erziehungsberatung online | Erziehungsberatung Stuttgart
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